Buchempfehlungen

Hier findet Ihr Leseempfehlungen wie Bücher, Blogs, Zeitschriften und Artikel, aber auch Filme und Videos zu der Thematik des Projektes.

Die Empfehlungen werden von der Redaktion zusammengestellt. Wir freuen uns immer über weitere Anregungen!

Bücher

Katja Petrowskaja (2014): Vielleicht Esther. Geschichten

Wo komme ich her? Was sind meine Wurzeln? Wo hat meine Familie gelebt, bevor sie fliehen musste? Mit diesen Fragen begibt sich die Autorin Katja Petrowskaja auf die Suche nach ihrer Urgroßmutter, die vielleicht Esther heißt. Die Protagonistin ist die Autorin selbst. Sie schließt einen autobiographischen Pakt mit dem Leser. Sie beginnt eine Reise durch die Ukraine, Russland und Polen und sucht nach Orten, an denen ihre Vorfahren gelebt haben – nach Antworten auf ihre Fragen. Petrowskaja reist nicht nur durch Raum, sondern auch durch Zeit – und zu jedem Ort gibt es selbstverständlich eine Geschichte.
Was den Roman besonders spannend macht, ist Petrowskajas Versuch, die beiden Sprachen Deutsch und Russisch zu verschränken. Immer wieder bringt sie dem Leser unter anderem die russische Kultur durch die Sprache näher. Sie spielt mit der Sprache so stark, dass sie selbst der Meinung ist, dass ihr Buch nicht ins Russische übersetzt werden darf und kann. Wie die Autorin selbst bei einer Lesung in Kiel (2015) sagte, müsse sie für das Russische ein neues Buch schreiben.
2013 erhielt Petrowskaja den Ingeborg-Bachmann-Preis für dieses Buch, welches zu der Zeit noch nicht fertig geschrieben war, die Jury jedoch bereits überzeugt.

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Alexandra Friedmann (2014): Besserland

Wer möchte nicht in einem Land leben in dem es die leckersten Bonbons auf der Welt gibt? Das Versprechen, in dieses Land zu fahren, gibt Vater Edik seiner Tochter Sanetschka in der Neujahrsnacht 1986. Die Aufbruchsstimmung der Perestrojka erfasst auch die Familie Friedmann. Vielversprechende Nachrichten aus Brooklyn, New York, setzten eine Kettenreaktion in Gang, sodass nach vielem hin und her die Friedmanns mit der befreundeten Familie Großmann aufbrechen können. Besserland scheint zum Greifen nah.Eine Odyssee durch Europa beginnt für die kleine Familie und endet schließlich im kleinen beschaulichen Städtchen Krefeld in Deutschland. Aus der Position einer schlauen Fünfjährigen wird auf schelmische Art und Weise die Reise der Familie beschrieben. Von Russland geht es über Polen und Österreich nach Deutschland. Anekdotisch berichtet Sanetschka von den unglücklichen Geschäften ihres Vaters Edik und Oma Anna, die ihre Mutter Lena nahezu in den Wahnsinn treibt. Auf der Suche nach einem Weg über den atlantischen Ozean ins Besserland USA, erkennt die Familie dank des Asylhelfers Klaus Krämer, dass ihr Ziel gar nicht so weit weg ist. Wohlstand und Freiheit liegt im Westen buchstäblich auf der Straße.Der Roman Besserland ist Alexandra Friedmanns Debüt.

Larissa Dyck (2008): Mein Herz blieb in Russland

Fast drei Millionen Russlanddeutsche sind in den letzten Jahren nach Deutschland, der alten Heimat ihrer Vorfahren, zurückgekehrt. Sie berichten in 34 Erinnerungen mit mehr als 60 Fotos und Dokumenten über ihr Schicksal: Auswanderung der Familien schon zu Zeiten der Zarin Katharina die Große, friedliches Leben an der Wolga und im Kaukasus, Deportation hinter den Ural nach Hitlers Angriff 1941, Arbeitsarmee und Gefangenschaft in Sibirien und Kasachstan. In den dramatischen Lebensschilderungen ist von Kälte, Hunger und Tod die Rede, von mutigen Frauen und verlassenen Kindern. Zugleich aber sprechen viele Zeitzeugen von Mitleid und Hilfe der russischen Nachbarn. So entsteht ein authentisches Bild aus Vergangenheit und Gegenwart der Deutschen in Russland.

 

Blogs

Vollbildaufzeichnung 14.07.2016 103943.bmp Der Blog “Orte und Nicht Orte. Zur Topographie der russischen Romantik” entstand im Rahmen eines Seminars, welches im Sommersemester 2016 von Jun.-Prof. Dr. Anna Artwińska am Institut für Slavistik der Universität Hamburg angeboten wurde. In dem Seminar beschäftigten sich die Studierenden mit den literarischen Texten der russischen Romantik im Hinblick auf ihre „topographische“ Dimension. Dazu zählen Puškins Kavkazskij plennik (Der Gefangene im Kaukasus) und Medenyj vsadnik (Der eherne Ritter), Lermontovs Geroj našego vremeni (Ein Held unserer Zeit) sowie Tjutčevs Ėti bednye selen’ja. Ziel des Seminars wars es, erstmals das geopolitische und geopoetische Interesse der russischen romantischen Literatur festzustellen und zu bestimmen, welche Orte, Räume, Regionen und Landschaften für die Autoren der Romantik wichtig waren und welche Funktion sie in den Texten spielen. Im Weiteren beschäftigten sich die Studierenden mit den theoretischen Grundlagen der Raumtheorie und der Geopoetik und wendeten diese auf die literarischen topographischen Entwürfe und Visionen an.

Hier kommt ihr direkt zu den Texten.

 

Filme / Videos

Vollbildaufzeichnung 15.07.2016 000224.bmp Piter FM

Die russische Liebeskomödie dreht sich um Masha und Maxim. SIE ist eine schöne, junge DJane, die in einer bekannten Radiostation arbeitet, ER ein junger Architekt, der Teilzeit als Straßenfeger arbeitet. Masha steckt mitten in ihren Hochzeitsvorbereitungen, als sie versehentlich ihr Handy in einer Menschenmenge verliert. Maxim ist derweil im Begriff nach Deutschland auszuwandern, da er einen internationalen Architekturpreis gewonnen hat und nun ein angesehener Job auf ihn wartet. Er findet zufällig Mashas Handy und unternimmt im Laufe des Film zahlreiche Versuche, sich mit Masha zu treffen, um ihr das Handy zurück zu geben. Doch beiden funkt immer wieder das Leben dazwischen und auch wenn sie sich einmal am selben Ort befinden, so verpassen sie sich knapp. Beide beginnen sich zu hinterfragen, ob sie das, was sie im Begriff sind zu tun, wirklich das richtige für sie ist.

(84 min./ auf russischer Sprache mit englischem/russischem/serbischem Untertitel)