Evaluation

Workshop „Zielgeführte Selbstevaluation“

 

Selbstevaluation ist ein spezifischer Ansatz der Evaluation mit fließenden Übergängen zum Qualitätsmanagement. Kennzeichnend ist, dass die Evaluation nicht wie im Falle der Fremdevaluation durch externe Evaluationsexperten durchgeführt wird, sondern durch jene Personen („Praktiker“), die im Praxisfeld für die Konzeption und/oder Durchführung des Evaluationsgegenstands verantwortlich sind. (siehe Wikipedia: Selbstevaluation)

Klingt öde? Das dachten wir auch als wir zum Workshop zur „Zielgeführten Selbstevaluation“ mit Frau Jennifer Guse eingeladen wurden. Was uns am 29. April 2016 in den Räumen der Claussen-Simon-Stiftung mitten im Hamburger Hafen erwartete, war jedoch alles andere als öde. Der Workshop stellte sich als sehr wertvoller Teil unserer Projektarbeit heraus.
Die Zielsetzungen, die uns vorher von der Workshopleiterin Jennifer Guse mitgeteilt wurden, waren Einführung in die Denk- und Arbeitsweise von (Selbst-)evaluation, Erarbeitung der Handlungsziele und daraus die Ableitung von Fragestellungen als Grundlage für einen Online-Fragebogen und, wenn gewünscht, Beratung hinsichtlich Evaluationsmethoden und Prozessbegleitung.

guse

Zu Beginn des Workshops erklärte Frau Jennifer Guse uns sehr anschaulich das Prinzip und den Prozess der Evaluation und der Selbstevaluation. Das Besondere an der Selbstevaluation ist, dass sie von den Akteuren selber ausgeführt wird. Dadurch sind die Evaluierenden Experten des Evaluationsgegenstands und verfügen daher über sehr detailliertes und intimes Prozesswissen. Dies kann den Teilnehmern jedoch auch zum Verhängnis werden. Ein häufiges Problem ist Betriebsblindheit. Auch müssen die eingesetzten Verfahren und Instrumente der Datenerhebung und -auswertung in ihrer Entwicklung, Anwendung und Auswertung mit wenig Aufwand durchführbar sein sowie möglichst wenig Grundwissen über empirische Forschung bei den Durchführenden voraussetzen. Daher bekamen wir ja diesen professionellen Workshop, damit uns dieser Prozess später leichter fallen würde.

Auf diesen kurzen theoretischen Teil folgte eine praktische Gruppenarbeit. Wir sollten uns Gedanken über die Ziele (Leitziele, Mittlerziele und Handlungsziele) machen, die wir im Rahmen unseres Projekts verfolgen möchten. In diesem Moment platzte in unserer Gruppe der Knoten. Alle sprudelten los mit ihren Ideen und Vorstellungen in Bezug auf die Gruppenarbeit. Daraus ist in unserer Gruppe dieses Plakat entstanden:

unser-plakat

Uns wurde dabei klar, dass uns neben den Inhalten, also der Auseinandersetzung mit Transnationalität, auch der Erwerb berufsspezifischer und praktischer Kompetenzen im Rahmen der Projektarbeit besonders wichtig ist. Dies wurde auch bei der Auswertung der Gruppenarbeit zusammen mit Frau Guse sichtbar.
Im letzten Teil wagten wir einen Blick in die Zukunft, also auf die Evaluationsfragebögen, die wir für die Selbstevaluation verwenden werden. Das war ganz schön tricky! Wer hätte gedacht, dass es so schwierig ist, passende und präzise Fragen zu formulieren. Alle Fragen müssen unmissverständlich sein, sodass es den Teilnehmern leicht fällt, eine exakte und aussagekräftige Antwort zu geben. Im Endeffekt waren wir sehr froh darüber, dass Frau Guse uns bei der Erstellung eines Evaluationsbogens und bei der Durchführung behilflich sein wird. Für uns alle war es ein sehr lehrreicher und anstrengender Tag, vollgepackt mit neuen Infos über das Konzept der (Selbst-)evaluation.

Johanna Verhoeven