Der Mann aus Polen

Tomasz Gralla, ein seit Jahren in Deutschland lebender Pole, bietet in einer Auswahl seiner Reflexionen einen ungewöhnlich privaten Blick auf das Leben eines Migranten. Selbstkritisch, selbstreflexiv, aber vor allem selbstironisch stellen sich die Texte den Themen der Migration: Sehnsucht, Heimat, Familie und Sprache. Eine sprachliche Ambivalenz stellen auch die Einträge dar: während die Einleitung auf Deutsch ist, sind die Beiträge auf Polnisch verfasst. Missverständnisse sind vorprogrammiert.

Mit einem Klick auf die Bilder, die er alle selber geschossen hat, gelangt Ihr zu den polnischen Texten.

Migration des Alltags

Wir sehen Migration meist als eine territoriale Bewegung, die oft mit einem Gefühl des Unbehagens und gleichzeitig einer Sehnsucht nach dem verlassenen Ort einhergeht. Es stellt sich aber auch die Frage, ob es nicht so etwas wie eine „Migration des Alltags“ gibt.

Rückkehr in die Heimat?

Der Besuch der Ausstellung „Exil“ im Museum für Völkerkunde hat mich über den Wunsch vieler Migranten, in ihre Heimat zurückzukehren, nachdenken lassen. Die Frage, warum sie es nicht tun, ist nicht zu beantworten, aber ein Versuch, dieses zu tun, ist für mich als Migrant ist unentbehrlich.

Propheten

Adam Mickiewicz, der bekannteste polnische Emigrant, hat in seinem Exil in Paris nicht nur slavische Geschichte und Kultur gelehrt und nebenbei die schönsten Gedichte geschrieben, sondern auch über die durch das Erscheinen eines Propheten eingeleitete „Auferstehung“ seiner damals nicht existenten Heimat Polen nachgedacht. Aber welche Bedeutung hat ein Prophet heute?

Heimatbesuch

Mein einwöchiger Urlaub in meiner Heimat und meine Besuche in Częstochowa und Wrocław haben mich über das Stadtbild der polnischen Städte nachdenken lassen. Überraschenderweise kam ich zu einem wenig schmeichelhaften Ergebnis, was mich immer noch etwas beunruhigt. Auf der anderen Seite muss Heimat vielleicht nicht gleichgesetzt werden mit ästhetischer Schönheit.

Polnischer Geburtstag

Als Hommage an das Gedicht „Garten Party” von Stanisław Barańczak – einem polnischen Poeten, der zur Zeit des Kommunismus in die USA emigrierte – verfasste ich dieses kurze Gedicht, das sich ironisch mit der polnischen Gastfreundlichkeit auseinandersetzt.

Filme, Filme, Filme

Es gibt polnische Filme über Familie, polnische Filme über das Leben zur Zeit des Kommunismus, polnische Filme über Frauen, polnische Filme über Juden, polnische Filme über Homsexualität,… – Und dann gibt es noch polnische Filme über Emigration!

Ein Stück Polen in Hamburg

Die polnische Mission in Hamburg befindet sich zwar an einem der ungewöhnlichsten Orte Hamburgs, ist aber für viele der in Hamburg (und Umgebung) lebenden Polen eine wichtige Anlaufstelle für Fragen jeglicher Art.

Einleitung und Portfolio: Tomasz Gralla